Vom Kleinunternehmen bis zum Global Player ist jede Firma dem Wandel der Zeit unterworfen.
Die Frage, wie darauf reagiert wird, entscheidet über das Fortbestehen einer Marke. So sind
viele im Zuge der Digitalisierung untergegangen, gerade auch große Namen, die sich auf ihren
vorangegangenen Erfolgen ausgeruht und auf Altbewährtes verlassen haben. Doch die
Annahme, dass etwas immer funktionieren wird, nur weil es die letzten hundert Jahre so war, ist
in Zeiten des rasenden Fortschritts eine Garantie zum Scheitern. Mittlerweile setzen daher immer
mehr Unternehmen auf eine Methode, die den Kunden in den Fokus rückt. Häufig wird der Fehler
begangen, dass Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden unter bestimmten Annahmen,
die der Hersteller selbst über die Probleme der Kunden trifft. Weichen diese von der Realität des
Problems ab, fühlt sich der Kunde missverstanden. Nicht selten sind Unternehmen fortwährend
damit beschäftigt, die immer gleichen Schwierigkeiten, die dadurch auf Seiten der Verbraucher
entstehen, notdürftig nachträglich aus dem Weg zu räumen. Mit Design Thinking können sie
stattdessen vollständig behoben werden, Probleme lassen sich sogar von Anfang durch diese
Methode vermeiden.
Erfolgschancen maximieren, Risiko minimieren
Design Thinking findet, anders als der Name zunächst vielleicht vermuten lässt, nicht
ausschließlich im Designsektor statt. Die Methode kann überall verwendet werden, um Prozesse
zu verbessern, Geschäftsmodelle zu entwickeln oder eben Produkte und Dienste zu optimieren.
Auf den Punkt gebracht, handelt es sich dabei um eine alternative Herangehensweise zur
Lösung eines Problems. Das Entstehen innovativer Lösungen ist nicht der einzige Vorteil, den
diese Methode mit sich bringt. Der Prozess geht mit einer ständigen Wissenserweiterung einher,
Problemursachen werden festgestellt und sogar zukünftige Probleme können frühzeitig erkannt
und vermieden werden. Der mit Abstand größte Vorteil ist natürlich, dass ein Produkt, das direkt
auf den Erfahrungen, Wünschen und Feedback der Kunden aufbaut, maximale Erfolgschancen
verspricht und somit das Risiko eines Flops gravierend senkt.
Brands, die Design Thinking gekonnt umsetzen
In der Theorie hört sich das alles gut an, kann aber anfangs noch sehr abstrakt wirken. Um ein
tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie Design Thinking in der echten Welt funktioniert und
welche Erfolge damit tatsächlich erreicht werden können, lohnt es sich, einen genauen Blick auf
Brands zu werfen, die sich die Methode bereits gewinnbringend zunutze gemacht haben.
Der Fahrservice Uber bediente sich des Design Thinkings, um simple Probleme zu beheben, mit
denen sich seine Kunden immer wieder konfrontiert sahen. Eine der daraus entstandenen
Lösungen ist bargeldloses Bezahlen, wovon Kunden und Fahrer gleichermaßen profitierten. Auch
die Einführung der Bewertungsfunktion für beide Seiten ist Ergebnis von Design Thinking. Diese
Dinge mögen extrem simpel erscheinen, aber das zeigt, dass es bei dieser Methode gar nicht
darum geht, jedes Mal das Rad neu zu erfinden. Oft besteht die Schwierigkeit nicht darin, eine
Lösung zu finden, sondern sich des vorhandenen Problems bewusst zu werden. Wie ein
studierter Mathematiker nicht unbedingt erkennt, welche Verständnishürden sich für einen Laien
auftun, so ist eine Marke mitunter zu nah am eigenen Entwicklungsprozess, um ihre Produkte
und Dienste unvoreingenommen bewerten und prüfen zu können.
Ein weiteres Beispiel aus einer ganz anderen Branche ist Nike mit seinem Air Force One Modell.
Im Zuge eines Design-Thinking-Prozesses kombinierte das Brand in den Achtzigern Sport und
Design, um einen Schuh herzustellen, der Athleten durch eine spezielle Sohle zu besten
Performances verhelfen sollte. Im Anschluss wurden die Sneaker zum Trend Item in der Mode.
Bis heute betreibt die Marke ihr Nike Lab, wo sich Designer von Einblicken in die Erfahrungen der
Kunden inspirieren lassen. Dies weist auch auf einen wichtigen Punkt hin, den es beim Design
Thinking zu beachten gilt. Eine einmalige Anwendung zur Optimierung ist nicht genug. Design
Thinking sollte dauerhaft in die Entwicklungsprozesse eines Unternehmens eingebunden
werden, schließlich verändern sich Kunden und ihre Bedürfnisse fortwährend.
Für zukunftsorientierte Marken unverzichtbar
Design Thinking ist eine Methode, die bei richtiger Ausführung und langfristiger Einbindung ins
Unternehmen Innovation und Kundenzufriedenheit verspricht. Dadurch, dass der Fokus auf den
Verbraucher gelegt wird, lassen sich bestehende Probleme beheben und zukünftige vermeiden.
Im Idealfall ist Design Thinking von Anfang an Teil der Strategie eines Brands, denn das ebnet
den Weg in die Zukunft und erleichtert den Aufbau eines starken, loyalen Followings.